Das Gesundheitswesen und geschlechtliche Vielfalt

 

Bei der ganzen menschlichen Vielfalt haben alle gemeinsam, dass sie bei gesundheitlichen Fragen und Problemen aufs Gesundheitswesen angewiesen sind. Durch die Heteronormativität, die heute im Gesundheitswesen noch vorherrschend ist, erleben aber viele Menschen Ungerechtigkeiten. Um für alle Menschen eine gute Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, ist es deshalb enorm wichtig in dem Bereich ein Bewusstsein für geschlechtliche Vielfalt zu schaffen.

 

Sensibilisierungsangebot: Geschlechtliche Vielfalt im Gesundheitswesen

 

Menschen sind unterschiedlich. Was alle gemeinsam haben ist aber, dass alle aufs Gesundheitswesen angewiesen sind, wenn wir mit gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Leider besteht noch immer ein grosser Bedarf an Sensibilisierung für geschlechtliche Vielfalt in der Schweiz. Studien zeigen, dass fast ein Drittel (26.6 %) von LGBT-Personen Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen erlebt hat, wobei trans und non-binäre Personen am stärksten betroffen sind.
16.2 % von LGBT-Personen nehmen aufgrund fehlendem Vertrauen in Ärzt*innen, Spitäler etc. Gesundheitsleistungen nicht in Anspruch (mehr als doppelt so oft wie die Schweizer Wohnbevölkerung mit 6.9 %) (Krüger, Pfister, Eder & Mikolasek, 2023, S.44). Gleichzeitig herrscht auch zum Umgang mit intergeschlechtlichen Menschen in der Medizin ein Diskurs (mehr dazu hier). Denn auch intergeschlechtliche Menschen leiden unter dem gesellschaftlichen Unwissen, unter körperlichen Normen und dem Umgang mit Intergeschlechtlichkeit.

Das gesellschaftliche Verständnis über Geschlechter hat sich über lange Zeit hinweg entwickelt. Die Art und Weise, was unter Geschlechtern verstanden wird, ist von gesellschaftlichen Normen geprägt. Mit bestimmten Normen zu Diversitykategorien (wie Geschlecht/Gender/Queer) entwickeln sich auch Diskriminierungsformen wie z.B. (Hetero-)sexismus. Viele Stereotype und & Diskriminierungswissen erscheinen in der Gesellschaft als vermeintliche Normalität.

 

Auch das Gesundheitswesen und die Menschen, die darin tätig sind werden natürlich durch solche historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Strukturelle Diskriminierungen wirken auch hier.

 

Aber wir können etwas dagegen tun! Indem wir Stereotype hinterfragen und unsere Wahrnehmung von "Normalität" überdenken und uns mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auseinandersetzen.

Hier setzt das Sensibilisierungsangebot Diversity leben an:

 

Mit dem Konzept Social Justice und Diversity ist es möglich sich vertieft mit der Diversitykategorie Geschlecht/Gender/Queer zu befassen, die eigenen Vorstellungen zu reflektieren um Stereotype und strukturelle Diskriminierungen zu erkennen und Handlungsoptionen für mehr Gerechtigkeit zu entwickeln.

 

Ziel: Auseinandersetzung mit der Vielfalt von Geschlechter, Wirkung von strukturellen Diskriminierungen und Intersektionalität verstehen, Handlungsoptionen für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen erarbeiten

Zielgruppe:
Pflegepersonen
Medizinische Fachpersonen
Medizinische Praxisassistent*innen
Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind
Hebammen
Sozialarbeitende
Psychiater*innen, Psycholog*innen
...

 

Beim Sensibilisierungsangebot Diversity leben geht es darum:
Zuzuhören, die eigene Perspektive zu erweitern, zu reflektieren und verstehen.

 

 

 

Sensibilisierungsangebot:

Social Justice und Diversity Trainings:
Um sich umfassend mit dem Thema auseinanderzusetzen, empfehle ich ein Social Justice und Diversity Training (1 1/2 - 2 Tage, vorzugsweise mit 2 Trainer*innen). Es kann auch auf mehrere Tage aufgeteilt werden.

 

Workshops: Sind nicht genügend Ressourcen vorhanden um ein gesamtes Social Justice und Diversity Training zu absolvieren, biete ich weniger zeitintensive Workshops an
(Workshop 1: ca. 3h, Workshop 2: ca. 6 - 8h).

 

Referate: Gerne konzipiere ich ein interaktives Referat, abgestimmt auf Ihre Frage und/oder Ihren Kontext. Interaktiv, weil ich auch da selbstreflexive Übungen aus dem Konzept Social Justice und Diversity einbeziehe.

 

Besuch in Teams: Sehr gerne besuche ich Ihr Team und gebe fachlichen Input sowie informiere Sie zu Ihren Fragen zum Thema.

Die Formate sind untenstehend nochmals detaillierter beschrieben!
Sehr gerne passe ich meine Formate an Ihre Rahmenbedingungen an. Melden Sie sich dafür gerne bei mir.

 

 

 

 

 

Sensibilisierungsangebot: Intergeschlechtlichkeit

 

Die Notwendigkeit für konkrete Maßnahmen ist dringend! Erst im Juli 2023 hat der UNO-Ausschuss gegen Folter erneut eindeutig Stellung bezogen und sich gegen geschlechtsverändernde Eingriffe an intergeschlechtlichen Kindern in der Schweiz ausgesprochen. Bedauerlicherweise finden solche Eingriffe noch immer statt. Ein intensiver Diskurs zu diesem Thema prägt die aktuelle Debatte. Dennoch besteht gesellschaftlich weiterhin erhebliches Unwissen über intergeschlechtliche Menschen. Eltern, die ein intergeschlechtliches Kind bekommen, sind aufgrund des langjährigen Tabus häufig noch nie zuvor mit diesem Thema in Berührung gekommen. Oftmals bereuen sie später Entscheidungen für Eingriffe, die sie über den Körper ihres intergeschlechtlichen Kindes getroffen haben. Körperliche Unterschiede von intergeschlechtlichen Menschen werden medizinisch in zahlreiche Diagnosen eingeordnet, obwohl in den meisten Fällen keine medizinische Notwendigkeit für eine Behandlung besteht. Viele intergeschlechtliche Menschen leiden unter dem gesellschaftlichen Umgang und dem Unwissen zu Intergeschlechtlichkeit.
Aufklärung zum Thema ist unumgänglich.

 

 

Ziel: Mit meinem Sensibilisierungsangebot möchte ich gezielt Fachpersonen im Gesundheitswesen ansprechen und ihnen die Möglichkeit bieten, sich intensiv mit dem Thema Intergeschlechtlichkeit auseinanderzusetzen. Das Ziel ist, ein umfassendes Verständnis zu fördern und eine sensibilisierte Haltung zu entwickeln.

 

 

Zielgruppe des Angebots:
Medizinische Fachpersonen

Hebammen

Mitarbeitende in der Pflege

Menschen, die im Gesundheitswesen mit Kindern zu tun haben
Psycholog*innen
Sozialarbeitende

Interessierte

 

 

Formate:

Input in einem Team zu Ihrer Frage

Referat

Workshop

Social Justice und Diversity Training

 

 

Bildungsinhalte:

 

  •   Verständnis von Geschlecht und aktueller Diskurs

  •   Heteronormativität

  •   Diskriminierungsmatrix: Historische Entwicklung des Umgangs mit intergeschlechtlichen Menschen

  •   Wirkung der Diskriminierungsmatrix auf die Wissenschaft und auf das Gesundheitssystem

  •   Strukturelle Diskriminierung am Beispiel von Intergeschlechtlichkeit in der Schweiz:
      Diskriminierungen auf institutioneller Ebene,  kultureller   Ebene und individueller Ebene

  •   Blick auf die gesellschaftliche Situation von intergeschlechtlichen Menschen in anderen Ländern

  •   Rolle der Eltern

  •   Sprache und Intergeschlechtlichkeit

  •   Tools zum Umgang mit Intergeschlechtlichkeit

  •   Informationen zur Beratung für intergeschlechtliche Menschen und Eltern sowie Informationen über Selbsthilfegruppen

  •   Systemische Intersektionalitäten (Verschränkung von verschiedenen Diskriminierungsformen)

 

 

 

Bildungsformate

 

Sehr gerne passe ich meine Formate an Ihre Rahmenbedingungen an. Melden Sie sich dafür gerne bei mir über das Kontaktformular.

Referat

 

Gerne gestalte ich ein interaktives Referat, abgestimmt auf den Kontext und die Zielgruppe.

Hier Kontakt aufnehmen

Workshop 1, ca. 3h

 

- Eine angeleitete Gruppenübung zur Sensibilisierung auf eigene unbewusste Stereotype Normvorstellungen und      Rollenbildern

 

- Fachliche Inputs zum Thema

- Raum für Fragen und Nachdenklichkeiten, Ideen für mehr Raum für Vielfalt

 

Workshop 2, ca. 6h

 

- Mehrere angeleitete Einzel- und Gruppenübungen zur Sensibilisierung auf eigene unbewusste Stereotype Normvorstellungen und Rollenbildern

 

- Fachliche Inputs zum Thema

- Raum für Fragen und Nachdenklichkeiten

 

- Entwickeln von Handlungsmöglichkeiten für mehr Raum für Vielfalt

Social Justice und Diversity Training,
1 1/2 - 2 Tage

 

Wollen Sie sich nachhaltig ins Thema vertiefen, ist ein Social Justice und Diversity Training für Sie das Richtige.

 

Mithilfe der Methode Mahloquet schaffen wir einen Raum, in dem Sie neue Perspektiven kennen lernen und sich vertieft mit dem Thema Geschlecht/Gender/Queer auseinandersetzen.

 

Das Ziel dieses Social Justice und Diversity Trainings ist die Sensibilisierung zu geschlechtlicher Vielfalt, Aufklärung zu Trans*, Non-Binarität, Inter*, neue Perspektiven kennen zu lernen und strukturelle Diskriminierungen abzubauen.

 

Inhalte:


- Methode Mahloquet - Gesprächsform und Haltung
 

- Einzel- und Gruppenübungen zur Reflexion
 

- Thematische Biographiearbeit zum Thema
 

- Fachlicher Input:
  - Begriffe verstehen

  - Trans, Non-Binarität

  - Intergeschlechtlichkeit

  - Doing Gender/Undoing Gender
 

- Fachlicher Input zu struktureller Diskriminierung
 

- Recherche zur strukturellen Verankerung von Sexismus, Heterosexismus, Homo- und

  Transmiseoismus
 

- Verschränkungen zu anderen Diskriminierungsformen

 

- Handlungsoptionen für den Alltag entwickeln

 

Zielgruppe:
Das Thema eignet sich für verschiedene Zielgruppen. Ich stimme das Training jeweils auf die Zielgruppe und den Kontext ab.