Jasmin Hübner
Während meines Studiums in Sozialer Arbeit stiess ich auf das Thema Intergeschlecht und setzte mich fortan vertieft mit Geschlechtern auseinander.
Wie entstehen Geschlechter? Wer sagt, was alles "weiblich" ist, was "männlich", oder weiteres?
Weshalb gibt es Geschlechterkategorien?
Ich trat ein in den "Geschlechter-Dschungel" und lernte, dass es auch auf wissenschaftlicher Ebene verschiedene Perspektiven auf das Thema Geschlecht gibt.
Auch stiess ich während meiner Recherche auf so viel Unrecht in der Gesellschaft, Verletzungen, Gewalt, Ausschluss von vielen Menschen aufgrund äusserlicher Merkmale, was mich aufwühlte, schockierte, wütend machte und nebst anderen bisherigen Erfahrungen zu Diskriminierungen in der Gesellschaft den Aktivismus in mir weckte, der bis heute anhält und mich motiviert,
mich für Diversity und Social Justice einzusetzen.
Während dem ich stundenlang Bücher wälzte, über alle Geschlechter nachgrübelte, über deren Anerkennung und sich meine Perspektiven verschoben, durcheinanderwirbelten und immer wieder wuchsen stiess ich auf den Ansatz Social Justice und Diversity von Leah Carola Czollek, Gudrun Perko, Max Czollek und Corinne Kaszner.
Das Konzept war für mich so treffend, einleuchtend und inspirierend, dass ich schliesslich in Potsdam bei Berlin die Ausbildung zur Social Justice und Diversity Trainer:in absolvierte und ich blieb begeistert.
Nicht nur das Thema Geschlecht beschäftigt mich schon lange. Durch meine Arbeit als Sozialpädagogin und früher in der Pflege sowie sonst in meinem Leben lernte ich schon viele Menschen kennen mit den unterschiedlichsten Geschichten und begleitete viele Menschen intensiv in ihrem Alltag. Als Fachfrau Gesundheit arbeitete ich in verschiedenen Pflegezentren, hauptsächlich mit Menschen mit Demenz. Nach dem Studium in Sozialer Arbeit arbeitete ich dann im Tageszentrum Toggenburg, welches ein tagesstrukturierendes Angebot für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen bietet.
Ableismus, Ageismus, Rassismus und viele weitere Diskriminierungsformen sind leider eine Realität. Diversity ist kein Trend oder irgendeine Mode. Es ist Zeit hinzuschauen, zuzuhören und die Vielfalt die da ist anzuerkennen!
Was mich am meisten am Konzept Social Justice und Diversity freut, ist die Freiheit, die ich durch das Konzept kennen gelernt habe, sich nicht in irgendwelche Kategorien einzuordnen,
sondern zu sich selbst und allen anderen in aller Vielfalt zu stehen und sich zu verbünden.
Das Ziel von einem diskriminierungsfreien Miteinander und einem Leben in Vielfalt ist ein immerwährender Prozess, an dem alle gemeinsam schaffen können.
Lasst uns einander Fragen stellen und vor allem zuhören!
Lasst uns Verbündete sein und füreinander einstehen.
Ein faires Miteinander ist mein Ziel an dem ich dran bleibe und alle dazu einlade,
daran mitzuschaffen.
Mein fachlicher Hintergrund:
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2020 Social Justice und Diversity Trainer:in - Fachhochschule Potsdam
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2017 Soziale Arbeit BSC - Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW
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2011 Fachperson Gesundheit - Careum Zürich, Universitätsspital Zürich USZ